Teil 2: Das Leben leben – 5 Gründe wieso wir Deutsche so schlecht darin sind
Letzte Woche endete unsere Analyse, wie wir Deutsche das Leben leben mit der folgenden Frage:
Wie „gut“ lebst Du Dein Leben?
Wenn wir die Menschen hinterfragen, die in Deutschland leben, dann fällt etwas besonders stark auf:
Das Leben leben – 5 Gründe wieso wir Deutsche so schlecht darin sind
1. Denkweise – oder – „Die weise Denke“
Die Denkweise der Meisten in Deutschland lebenden Menschen, ist eine Katastrophe. Zu viel Zögern, zu viel Angst, zu viele Sorgen und vor allem, zu viel Gejammere. Und wir reden hier von Deutschland, einem der reichsten Länder der Erde, wo es uns (gefühlt) an nichts mangelt. Weißt Du, wie man in anderen Ländern mit dem Leben klarkommen muss? Nein, noch einmal: weißt Du? Nicht, kannst Du Dir das eventuell vorstellen, aber nur ganz vielleicht, auch wenn Du in Wahrheit keine echte Ahnung (weil nicht erlebt!) hast? Übrigens, die Ausrede „wir leben nun mal hier und nicht in einem anderen Land“, ist schon lange für die Tonne. Denn allein durch die digitale Vernetzung, bemerken wir, dass uns vieles eben doch tangiert, egal wie weit weg es ist. Weit weg ist auch die USA, trotzdem gibt es dort (und auch in anderen Ländern) eine bestimmte Denkweise, die in vielen Dingen zielführend ist. Diese wird auch im Coaching angewandt, sie lautet „Wie können wir es besser machen?“. Anstatt „Was läuft falsch und wem können wir die Schuld geben“. Den Unterschied bemerkt? Letzteres ist die Deutsche Denkweise, in kurz: falsche Denkweise. Ersteres ist die Denkweise, die sich auf das Potenzial der Hoffnung anlehnt. Eine Hoffnung, die nicht allein nur Hoffnung bleibt, wenn, ja wenn… ein echtes Tun folgt.
2. Echtes Tun
Geboren und aufgewachsen wurde ich in Deutschland. Ich „darf“ also etwas zur Mentalität & Co. sagen, denke ich. Über 20 Jahre war ich im sogenannten Business unterwegs, egal ob auf Enterprise-Level (= Konzernebene) oder bei KMUs, eines ist mir nahezu immer aufgefallen: nach unfassbar tollen Reden, von ach so fantastischen Bussines-Men’s, kam oft… nichts.
Hierzulande wird sehr viel geredet, aber wenig getan. Nur um es fairer halber zu relativieren: als ursprünglicher Italiener – und auch weil ich weiß, wie das „echte Tun“ in Italien aussieht – nur so viel: in Italien sieht es nicht anders aus, „echtes Tun“ ist selten. Europäer scheinen sich da zu ähneln, obwohl „echtes Tun“ nicht immer und überall vermisst wird, nein, das ist nicht die Aussage. Die Aussage lautet: So viel wie über „echtes Tun“ geredet wird, so viel wird nicht getan. Man bemerkt eine Diskrepanz. Ein Beispiel ist „unsere“ Startup-Szene. Unfassbar viele Buzzwords werden benutzt, weil es sich so „fancy“ anhört: Agile, Design Thinking, Fintech, Internet of Things, uvm. Hört sich toll an, oder? Wenn man dann aber schaut, was wie genau umgesetzt wird und wo wir Europäer stehen, im Vergleich zu den USA oder China, dann sieht die Realität nicht mehr so „fancy“ aus. Frank Thelen, deutscher Business Angel und Tech-Experte, sagt selbst, dass wir hier echt „weit zurückliegen“. Das stimmt, wenn Du den Mut hast, genau darauf zu schauen, dann erkennst Du es auch. Diese ganzen fancy Buzzwords sind Schwachsinn (ja, ich weiß, man braucht Mut um das so zu sagen, aber in diesem Blog geht es auch um Mut). Mehr echtes Tun, weniger künstliche Sprechblasen. Du wirst schon Deine Anerkennung bekommen, keine Angst. Apropos, wie gut ist der Deutsche Chef eigentlich im Loben? Na? Was würdest Du sagen?
3. Falsch „abgebogen“
Menschen die wenig Anerkennung oder Lob bekommen haben, fallen auf. Vorausgesetzt natürlich, dass man das erkennt, dass sie gerade auffallen. Denn manche sind nicht offenen Auges unterwegs… Deswegen einmal hier klar und deutlich: egal welche Position, welchen Titel, welchen Status und welchen Namen die Person Dir gegenüber hat, wenn sie mit Buzzwords/Fachwörter nur so umher wirft, wenn es den Zampano „markiert“ und besonders betont selbstbewusst auftritt, dann fehlt in der Person wohl etwas… Anerkennung. Denn an jedem Tag unseres Lebens Geben und Nehmen wir etwas (von) unseren Mitmenschen. Genau wie Anerkennung, man kann es geben, aber auch es sich „Nehmen“. So kommt es, dass sogar Chefs eher „nehmen“ als geben. Das ist komplett falsch. Leadership bedeutet Dienen. Wenn das jemand anders sieht, da ist die Tür.
So entsteht unnötiger Druck, denn Lob wird hierzulande ersetzt mit: Fingerzeig, Mahnen, Druck ausüben und Kritisieren. Aber dann frage ich mich, wo ist die Freude am Schaffen? Wo ist – überhaupt – Freude? Sie ist immer noch da, müssen sie manchmal nur wiederfinden, denn wir sind irgendwann mal nur falsch „abgebogen“. Falsch abgebogen im Leben. Woran Du das merkst? Frag mal Dein Herz…
4. Fehlende Authentizität
Na? Was „sagt“ Dein Herz? Alles tutti? Lass mich mal raten. Könnte besser sein? Vor allem, könnte es auch echter und spürbarer sein. Was soll echter, spürbarer sein? Na alles! Aber vor allem Dein Leben. Auch wenn wir unser Leben teilen, mit der Familie, Freunden und vielen mehr. Dein Leben ist und bleibt das wichtigste. Und wir wollen es spüren, oder? Wozu leben wir sonst? Aber wieso hört dann kaum jemand auf sein inneres, auf sein Herz? Ein Beispiel? Im Berufsleben fügen wir uns meist einem System. Einem System voller Oberflächlichkeit und wenig Authentizität. Und was passiert? Wir assimilieren uns. Wir entfernen uns, von unserem inneren Ich und werden zu einer nicht-authentischen Version von uns selbst. Meistens merken wir es nicht einmal. Und anstatt unserem inneren Ich das zu geben, was uns Freude macht, folgen wir den „Regeln“ dieser Systeme, der Systeme der Oberflächlichkeit. Nur mal so nebenbei: genau das ist einer der Gründe für das Entstehen von psychischen Erkrankungen. Und jetzt schau mal auf Deutschland. Auch wenn etwas „gut“ läuft und „Kohle“ abwirft, bedeutet das nicht, dass es auch ein guter Weg ist. Hast Du den Mut, den üblichen Weg zu verlassen? Hast Du den Mut, nach einem guten Weg zu suchen? Nach Deinem echten Weg?
5. Fehlender Mut
Freiheit, Wertschätzung und Sinnhaftigkeit sind uns wichtig. Haben wir aber hier in Deutschland nicht wirklich, schon gar nicht überall. Denn wenn man sich die vielen berufstätigen anschaut, die man am „Boiled Frog-Syndrom“ erkennt, dann stellt sich nur eine Frage: wie definierst Du eigentlich Freiheit? Sich schlecht behandeln lassen, inkompetente Führungskräfte aushalten, die Dir größere Probleme bei Deiner Arbeit verursachen, anstatt Dich zu unterstützen und zunehmender Druck, der Dich zum Überstundenweltmeister aufsteigen lässt? Ist das Freiheit? Ach ja, zum vorgenannten Weltmeister wirst Du natürlich auch ohne Lob (fehlende Wertschätzung) und den Sinn, in dem ganzen siehst Du eigentlich auch nicht, aber Du traust Dich nicht etwas daran zu ändern. Fehlender Mut nennt man das. Es gibt sogar einen international bekannten Begriff dafür: „German Angst“. Warum gibt es wohl diesen Begriff?
Tu es, auch wenn Du Angst hast. Ändere was, auch wenn Du es noch nie getan hast. Hier ein Tipp: Beginne mit dem Reflektieren der obigen 5 Punkte. Was fühlst Du dabei? Und erst danach die Frage, was denkst du dabei? So steuerst Du Richtung „inneres Ich“. Bleib dran und Du wirst von ganz alleine wissen, was Dich lebendiger macht.
BeBrave – und lebe mutiger!